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Was ist ein Weihrauch Balsam? Sie beschreiben pflanzliche Sekrete aus den Interzellulärgängen der Balsambäume und anderer Balsampflanzen. „Es sind mehr oder weniger fettlösliche, halb- bis dickflüssige, sirupartige Gemische aus Harzen und ätherischen Ölnen. Sie zeichnen sich aus durch einen charakteristischen Geruch.“ (Quelle: Wikipedia)
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Auch Weihrauch zählt zu den Weihrauchbäumen. Gewonnen werden sie durch Einschnitte oder Auskochen von Pflanzenteilen. Im Grunde bezeichnet Weihrauch Balsam das Harz des Weihrauches, auch Olibanum genannt.
Weihrauch wirkt entzündungshemmend – das weiß man schon seit Jahrtausenden. Auch heute wendet man in der Medizin die Kapseln seit geraumer Zeit wieder an. Selbst Krebspatienten können profitieren. Leider ist es jedoch auch so, dass windige Geschäftemacher ihre Chance wittern und das Leid von Patienten ausnutzen, um Ihre Konten zu füllen. Daher ist es wichtig, nüchtern zu betrachten, was Weihrauch als Balsam tatsächlich bewirken kann.
Weihrauch-Harze
Es gibt drei Sorten von Weihrauch-Harzen: Die minderwertige Qualität aus der ersten Ernte, die kostengünstige Mischung aus der ersten Ernte mit dem Balsam von Styrax und Anis (Kirchenqualität) und die hochwertige letzte Ernte. Auch optisch unterscheiden sich die Ernten voneinander.
Die erste Ernte liefert winzige, fast bernsteinfarbene bis schwarze Harztropfen, die bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts erst gar nicht in den Handel gelangten. Doch witterte man das große Geschäft und brachte auch diese Ernte in den Verkauf – als minderwertige Qualität. Die hochwertige Qualität der letzten Ernte liefert etwa einen Zentimeter große Harztropfen und sehen fast weiß aus. Auch im Preis spürt man den Unterschied, denn hochwertiges Harz bzw. Balsam kostet fast fünfzehnmal so viel.
Anwendungsgebiete
Schon die alten Ägypter nutzten das Balsam für kultische Zwecke, d. h. für die Mumifizierung von herausragenden und wichtigen Persönlichkeiten. Heute nutzt man die Harztropfen noch in verschiedenen Religionen als Räucherwerk.
Die moderne Medizin nutzt das Harz heute im Kampf gegen chronisch entzündliche Erkrankungen, wie z. B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Polyarthritis, Asthma, Schuppenflechte (Psoriasis), Neurodermitis usw. Schon die Erwähnung der Hauterkrankungen zeigt, dass Weihrauch nicht nur innerlich in Form von Kapseln (dazu wird das Harz fein zerrieben und in Kapseln gefüllt) Anwendung findet, sondern auch äußerlich auf betroffene Stellen aufgebracht werden kann. Auch die Krebsmedizin weiß Gutes zu berichten.
So hilft das Harz des Weihrauchs dabei, Hirnödeme nach Bestrahlungen einzudämmen. Selbst die gezielte Zerstörung von Krebszellen konnte in Laborversuchen erreicht werden.
Hemmung von Entzündungs-Enzymen
Boswellia serrata ist das Harz aus indischen Weihrauchbäumen. Nur sie enthalten ausreichende Mengen von Boswelliasäuren, wie der wirksame Inhaltsstoff des Balsams heißt. Die Zellkulturen zeigten die Wirkung auf Leukotriene (vermittelnde Botenstoffe). Dabei wird das Enzym Lioxygenase daran gehindert, eine Omega-6-Fettsäure (Arachidonsäure) in Leukotriene umzuwandeln.
In Bezug auf Weihrauch Balsam gibt es widersprüchliche Studien. Einige berichten begeistert von der Wirkung, andere sprechen von 10 % Wirksamkeit, den Rest übernehmen nicht-steroidale Antirheumatika. Schon Hildegard von Bingen wusste übrigens um die Wirkung des Weihrauchs.
Weihrauch Balsam aus der Dose
Die andere Bedeutung des Weihrauch Balsams bezeichnet eine Art Salbe aus der Dose oder einer Tube. Die Wirkungsweise gleicht der des Öls. Oftmals wird es als uralte Rezeptur buddhistischer Mönche verkauft. Das steigert den Umsatz. Es dient der wohltuenden Massage bei Gelenk- und Rückenschmerzen. Weiterhin soll es beanspruchte, irritierte und trockene Haut schützen und pflegen. Auch Verspannungen und Verhärtungen sollten keine Chance mehr haben.
Weihrauch ist ein hilfreiches Mittel bei Entzündungen – keine Frage. Doch sind dazu keine teuren Produkte nötig. Auf diesen Zug sind zahlreiche Unternehmen, die das große Geld wittern, aufgesprungen. Daher ist es unabdinglich, für Aufklärung zu sorgen.
Wer Weihrauch im Kampf gegen Entzündungen und Schmerzen einsetzen möchte, wendet sich am besten an einen Naturheilspezialisten oder Heilpraktiker. In keinem Fall sollte man meinen, dass ein teures Produkt umso wirksamer sein muss. Boswellia serrata ist auch als Balsam kein Allheilmittel. Es ist ein natürliches Mittel zur Bekämpfung von Entzündungen und ihren Symptomatiken wie Schwellungen, Hitzegefühl und Schmerzen.
Weihrauch Balsam aus der Dose enthält keinesfalls reinen Weihrauch. Dieser steht zwar gleich an zweiter Stelle hinter „Aqua“, doch ist der Anteil vergleichsweise klein. Ebenso gut kann eine Weihrauch-Creme oder -Salbe verwendet werden. Im Balsam zum Einreiben sind oft viele weitere Bestandteile und Wirkstoffe enthalten, wie Arnica Öl, Olivenöl, Avocado-Auszug usw.
Nicht alles glauben, was im Briefkasten landet
„Rheuma verschwindet“, „keine Schmerzen mehr“, „Gicht weg“, „Gelenke wieder beweglich“ – so oder so ähnlich lauten oft Werbeversprechen. Der Bestellcoupon gleich daneben muss nur ausgefüllt und portofrei abgeschickt werden und schon erhält man den Heilsbringer mit der Post. Das soll nicht heißen, dass Weihrauch Balsam unwirksam ist. Doch muss man hier zwischen windigen Versprechen und Tatsachen unterscheiden.
Die Meinungen zum Thema Weihrauch Balsam oder Weihrauch überhaupt gehen weit auseinander. Wem man nun glaubt oder nicht – wer soll das entscheiden. Da hilft nur eines: selbst ausprobieren. Doch das muss nicht teuer sein (nicht die Wundersalbe für 89 Euro). Achten Sie auf einen hohen Anteil an Boswelliasäuren, die in indischen Weihrauchbäumen (Boswellia serrata) enthalten sind. H15 ist die Bezeichnung im Handel. „Versuch macht klug“ ist wohl die einzige Möglichkeit herauszufinden, ob einem das Ergebnis aus dem anspruchslosen Gewächs hilft oder nicht.