Weihrauch Räuchern – Anleitung, Wirkung und Erfahrungen

Weihrauch zu räuchern gehört zu den ältesten spirituellen Praktiken der Menschheit. Seit Jahrtausenden wird das Harz des Weihrauchbaumes in religiösen Zeremonien, zur Reinigung von Räumen und zur Förderung der inneren Ruhe eingesetzt. Der warme, balsamische Duft gilt als Symbol für Reinigung, Heilung und spirituelle Erhebung. Heute erlebt das Räuchern mit Weihrauch eine Renaissance – nicht nur in Kirchen, sondern auch in modernen Wohnungen. Doch worauf kommt es wirklich an, wenn man Weihrauch richtig räuchern möchte, um seine Wirkung zu entfalten?
Das Wichtigste in Kürze zu Weihrauch räuchern
- Weihrauch wird aus dem Harz des Boswellia-Baums gewonnen und wirkt reinigend, klärend und beruhigend.
- Das Räuchern kann auf Kohle, mit Duftlampe oder speziellen Haltern erfolgen – Sicherheit steht immer an erster Stelle.
- Verschiedene Harze wie Myrrhe, Copal oder Olibanum besitzen unterschiedliche energetische Wirkungen.
- Weihrauch reinigt Räume von negativen Energien und fördert emotionale Ausgeglichenheit.
- Studien belegen, dass die im Rauch enthaltenen Stoffe stimmungsaufhellend und entspannend wirken können.
Wie räuchert man richtig mit Weihrauch?
Weihrauch wird traditionell auf glühender Räucherkohle oder mit einer Duftlampe verräuchert. Dabei wird das Harz – meist Olibanum – auf die erhitzte Oberfläche gelegt, sodass sich der aromatische Rauch langsam entfaltet. Wichtig ist, dass die Kohle vollständig durchgeglüht ist, um ein sauberes, gleichmäßiges Abbrennen zu gewährleisten. Alternativ können moderne Räucherschalen mit Teelicht verwendet werden, um Rußbildung zu vermeiden. Der aufsteigende Rauch dient sowohl der energetischen Reinigung als auch der Entspannung und Meditation.
Weihrauch räuchern an Weihnachten
Aus der Weihnachtszeit kennen viele von uns noch die Räuchermännchen, denn Weihrauch gehörte zu den Gaben der heiligen drei Könige. Nun leben wir heute in einer modernen Welt der Globalisierung, in der die Menschen offener sind, Sitten und Gebräuche anzunehmen. Spirituelle Menschen werden nicht mehr verfolgt und verachtet. Ganz im Gegenteil, wir nehmen das Räuchern gerne an, um unsere Häuser und Wohnungen von schweren, dunklen, krankmachenden Energien und unangenehmen Gerüchen zu befreien.
Kräuter wie Salbei und alle anderen getrockneten Heilkräuter sind zum Räuchern gut geeignet, aber auch Nadelgehölze wie Zeder, Wachholder und einige andere sind noch bis heute beliebte Räuchermittel bei den Indianern Nordamerikas. Natürliche Räucherharze besitzen den intensivsten Duft und die intensivste Wirkung.
Copal, aus dem Harz eines südamerikanischen Nadelbaumes mit dem noch heute die Azteken räuchern, wird die stärkste Reinigungskraft nachgesagt. Tolubalsam aus Kolumbien verbreitet einen herrlichen Duft, Olibanum aus dem Orient ist seit Menschengedenken sehr begehrt. Starke Reinigungs- und Heilwirkung, auch zur Desinfektion geeignet, besitzt die Myrrhe aus Somalia.

Wie wird Weihrauch eigentlich richtig geräuchert?
Das würzig duftende Sandarac stammt aus Marokko und von der griechischen Insel Chios stammt das kostbare Mastix. Folgende Materialien benötigt man zum Räuchern mit Weihrauch: Räucherkohle und Olibanum (Olibanum ist das Harz des Weihrauchbaums). Zudem wird ein Räuchergefäß benötigt, welches feuerfest sein sollte, denn Räucherkohle verbreitet enorm viel Hitze. Es eignen sich besonders Keramik- oder Metallgefäße, die über einen gut isolierten Untersatz verfügen.
Die Isolierung kann auch dadurch herbeigeführt werden, indem man den Boden des Räuchergefäßes mit Sand füllt. Die oberste Regel beim Räuchern lautet: safety first! Nicht nur um einen Brand zu verhindern, sondern auch um Kinder und Hunde vor Gefahren zu bewahren.
Zum Beginnen des Räuchervorganges nimmt man ein Stück Kohle und hält es solange in die Flamme bis die Kohle beginnt kleine Funken zu sprühen. Danach wird das Kohlestück auf die Unterlage gelegt, damit sich die Funken durch das Kohlestück brennen können. Sobald dies geschehen ist, werden einige Körnchen Weihrauchharz auf das mittlerweile gut durchheizte Kohlestück gelegt.
Weihrauchharz räuchern ohne Kohle
Das Harz beginnt nun zu rauchen und produziert einen aromatisch wundervoll angehauchten Duft. Die Menge der verwendeten Harzstückchen sollte möglichst klein gehalten werden, denn durch übermäßiges Räuchern bildet sich an der Wohnungsdecke schnell eine rußige Schicht. Nicht deshalb sollte nach intensivem Räuchern die Wohnung oder der Raum gut durchlüftet werden, sondern auch wegen der energetisch-spirituellen Reinigung.
Alternativ kann auch eine in vielen Geschäften erhältliche Räuchervorrichtung verwendet werden, die einen integrierten Teelichthalter haben. Die brennende Flamme eines Teelichtes kann durch eine solche Vorrichtung das fehlende Kohlestück ersetzen; so wird zudem die Rußentwicklung auf ein Minimum begrenzt. Auch eignen sich die Blechfassung von Teelichtern oder zurechtgebogene Alufolie als Harzhalter. Im Notfall tut es auch ein alter Esslöffel, der in die Flamme gehalten wird und bei dem man die Höhe selbst bestimmen kann. Nachteil der Methode ist, das tropfend flüssig gewordene Harz.
Während des Räucherns kann man sich auch in den sich entwickelnden Rauch stellen, so dass die ganze Aura desjenigen mit reinigenden Energien berührt wird. So kann die metaphysische Wirkung des Reinigungsrituals noch verstärkt werden. Die Wirkung des Weihrauches ist enorm: belastende Energien, meiner Meinung nach so gut wie alles, kann durch Pfefferminzöl oder Weihrauch „vertrieben werden“. Allerdings braucht es eine Art Training, um sich empfindsam für diese Art Wahrnehmung zu machen.
Spirituelle und energetische Anwendung
In vielen spirituellen Lehren gilt Weihrauch als Mittel, um negative Energien zu transformieren und die Atmosphäre zu harmonisieren. Beim Ausräuchern von Wohnräumen wird der Rauch gezielt in alle Ecken geleitet, um stagnierende Energien zu lösen. Diese Praxis findet sich in zahlreichen Kulturen – von den indigenen Völkern Amerikas bis zu den europäischen Rauhnächten.
Spirituelle Anwender empfehlen, während des Räucherns eine klare Intention zu formulieren, etwa Dankbarkeit oder Reinigung. Der entstehende Rauch symbolisiert dabei den Übergang vom Materiellen ins Geistige. Auch in der Meditation kann Weihrauch helfen, den Geist zu zentrieren und emotionale Spannungen zu lösen. Besonders in stressigen Zeiten kann diese Form des Räucherns zur inneren Balance beitragen.
Weihrauch im Brauchtum: Kulturelle und spirituelle Anwendung
Die Anwendung von Weihrauch reicht weit über die kirchliche Verwendung hinaus. Seine tief verwurzelte Tradition umfasst:
- Die Rauhnächte: In vielen mitteleuropäischen Traditionen wird Weihrauch in den Nächten zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag (6. Januar) geräuchert. Dieses Ritual dient der energetischen Reinigung des Hauses, um das Alte zu verabschieden und das Neue zu segnen.
- Körperschutz und Desinfektion: Im antiken Arabien und im Orient wurde Weihrauch nicht nur für Tempelrituale verwendet, sondern auch um Kleidung, Haare und den Körper zu räuchern. Dies diente der Hygiene, der Beseitigung unangenehmer Gerüche und dem energetischen Schutz der Aura.
- Fokus in der Meditation: Der aufsteigende, reine Rauch des Weihrauchs wirkt beruhigend auf das limbische System. Er wird in vielen Kulturen gezielt zur Förderung von Achtsamkeit und Konzentration eingesetzt, indem man den Geist auf den Duft und den Rauchfluss fokussiert.
Verschiedene Weihrauchsorten und ihre Wirkung
Nicht jeder Weihrauch ist gleich: Olibanum aus dem Oman gilt als besonders fein und klar duftend, während indischer Weihrauch süßer und schwerer wirkt. Copal aus Südamerika wird traditionell für energetische Reinigung genutzt, Myrrhe besitzt eine erdende und desinfizierende Wirkung. Tolubalsam aus Kolumbien verbreitet einen warmen, beruhigenden Duft.
Die wichtigsten Weihrauch-Sorten und ihre spezifischen Duftprofile
Weihrauch ist nicht gleich Weihrauch. Die Qualität, der Duft und die Wirkung unterscheiden sich je nach Baumart (Boswellia) und Herkunftsregion. Als Experte ist es wichtig, die Unterschiede zu kennen:
Experten-Tipp: Nachhaltige und ethische Beschaffung
Achten Sie stets auf hochwertigen, ethisch geernteten Weihrauch. Die Überernte bedroht vielerorts die Boswellia-Bäume. Nachhaltig gewonnene Harze sind nicht nur ein Beitrag zum Umweltschutz, sondern garantieren auch eine reinere und intensivere Duftqualität.
Weihrauch kombinieren: Harze und Kräuter für eine verstärkte Wirkung
Weihrauch lässt sich wunderbar mit anderen Räucherstoffen mischen, um die Wirkung gezielt zu verstärken oder das Dufterlebnis zu harmonisieren:
- Weihrauch und Myrrhe (Schutz & Harmonie): Die Kombination ist ein Klassiker. Die Myrrhe (erdig, balsamisch) wirkt schützend und erdend. In Kombination mit Weihrauch entsteht eine klärende, tief harmonisierende Atmosphäre, ideal nach Streit oder emotionalen Belastungen.
- Weihrauch und Weißer Salbei (Tiefe Reinigung): Weißer Salbei wird für die intensive, energetische Grundreinigung verwendet (Vertreiben von Negativität). Weihrauch wird anschließend geräuchert, um den gereinigten Raum zu weihen und zu segnen und eine positive Schwingung zu verankern.
- Weihrauch und Copal (Süße und Leichtigkeit): Copal sorgt für einen frischen, leicht süßen Duft. Die Mischung fördert Inspiration, Kreativität und eine fröhliche Stimmung.
Weihrauch und seine Wirkung auf die Psyche
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass bestimmte Inhaltsstoffe des Weihrauchs – insbesondere Incensolacetat – das limbische System aktivieren und angstlösende Effekte haben können. Diese Wirkung erklärt, warum Menschen sich nach einer Weihrauch-Zeremonie oft ruhiger und klarer fühlen. In der Aromatherapie wird Weihrauch daher auch als „Atem des Himmels“ bezeichnet.
Die sanften Rauchschwaden unterstützen Meditation und Gebet, indem sie Konzentration fördern und Stress reduzieren. Auch in der modernen Psychologie findet die Kombination aus Duft und Ritual zunehmend Beachtung. Das bewusste Räuchern kann als achtsamkeitsfördernde Praxis verstanden werden, die Körper, Geist und Seele vereint. Regelmäßiges Räuchern kann somit helfen, emotionale Blockaden zu lösen und innere Gelassenheit zu fördern.
Weihrauch regt bekanntlich Energien im Raum an
Nach einiger Zeit wird man die Energien eines Raumes schneller und intensiver wahrnehmen. So entwickelt sich eine starke metaphysische Dynamik. Es lohnt sich. Die Menschen in deiner Umgebung werden auf deine positiv geladene und von Negationen bereinigte Energie ansprechen. Intuitiv wirst du merken wann es Zeit für eine Reinigung ist. Und nun nehmen Sie sich Zeit für Ihren ganz privaten Bereich. und genießen Sie die entspannende Wirkung auf Körper, Geist und Seele.Diese Zeremonie sollten Sie ca. alle drei Wochen wiederholen.
Übrigens: zur Grunderhaltung des Körpers und einen besseren Körpergeruch zu haben war es in Arabien üblich den Körper mit Olibanum Räucherungen zu räuchern. Der Rauch oder das ätherische Öl wurden in der traditionellen chinesischen Medizin bei Husten inhaliert. Dem Kirchenweihrauch bzw. Olibanum wurde schon sehr früh eine berauschende Wirkung nachgesagt. In Arabien und dem Osmanischen Reich wurde daher oft in Verbindung mit Opium geräuchert oder geraucht. Des Weiteren hielten arabische Mystiker die Wirkung des Weihrauchs als mächtiges Mittel für Aura und Psyche.
Sicherheit beim Räuchern: Ist Weihrauch schädlich?
Das Räuchern mit Weihrauchharz ist bei richtiger Anwendung sicher und wohltuend. Es gibt jedoch wichtige Sicherheitshinweise zu beachten, insbesondere in Bezug auf die Luftqualität:
- Feinstaub-Belastung vermeiden: Beim Verbrennen des Harzes auf glühender Kohle können Feinstaubpartikel entstehen. Diese können die Atemwege reizen.
- Unverzichtbar: Lüften Sie richtig! Sorgen Sie während der Räucherung für eine leichte Luftzirkulation und lüften Sie den Raum unbedingt gründlich nach Beendigung des Rituals. Dies beseitigt nicht nur den Rauch, sondern transportiert auch die „energetischen Altlasten“ ab.
- Vorsicht bei empfindlichen Personen: Bei Babys, Kleinkindern, Asthmatikern oder Haustieren sollten Sie das Räuchern auf Kohle meiden. Greifen Sie in diesem Fall auf Räucherstövchen (sanfte Erwärmung durch Teelicht) oder elektrische Brenner zurück, da diese kaum Rauch entwickeln.
Fazit
Weihrauch zu räuchern ist weit mehr als ein Duft-Ritual – es ist eine jahrtausendealte Verbindung von Spiritualität, Wissenschaft und Achtsamkeit. Wer bewusst räuchert, kann nicht nur Räume reinigen, sondern auch das eigene Wohlbefinden steigern. Mit dem richtigen Wissen über Sorten, Sicherheit und Anwendung entfaltet Weihrauch seine ganze Kraft für Körper, Geist und Seele.
FAQ:
Was bringt Räuchern mit Weihrauch?
Weihrauch ist bekannt dafür, eine Reinigung von innen und außen zu bewirken. Sein markanter Duft wirkt intensiv reinigend – innerlich wie äußerlich. So soll er nicht nur von negativen Gedanken und Gefühlen befreien, beruhigen und einen erholsamen Schlaf fördern, sondern auch Räume nach Streit und unerfreulichen Besuchen klären.
Wie räuchert man richtig mit Weihrauch?
Es gibt viele Möglichkeiten, Weihrauch zu räuchern, aber eine Duftlampe funktioniert besonders gut. Hierfür eignet sich am besten eine relativ kleine Duftlampe. Das Harz wird oben in die Schale gelegt und, wenn es größere Harzperlen sind, im warmen Zustand etwas zerdrückt und gewendet, damit die ätherischen Öle im Weihrauchharz vollständig genutzt werden.
Ist Räuchern mit Weihrauch gesund?
Beim Räuchern von Weihrauch werden unter anderem Monoterpene freigesetzt, die das Immunsystem stärken können. Weihrauch enthält mehr Ester als andere Stoffe und sorgt für seelische Ausgeglichenheit. Es wird auch angenommen, dass Weihrauch antiseptisch, desinfizierend und entzündungshemmend wirkt.
Wie räuchert man eine Wohnung richtig aus?
Wenn du deine Wohnung ausräuchern möchtest, ist es am besten, ein kleines Räuchergefäß mit Räucherwerk zu füllen. Wichtig: Der Inhalt soll nicht brennen, sondern lediglich rauchen. Gehen Sie nun im Uhrzeigersinn durch die Wohnung, um den Rauch zu verbreiten. Öffnen Sie dabei auch Schubladen und Schranktüren, damit der Rauch überallhin kommt.
Kann man beim Räuchern etwas falsch machen?
Ja, es gibt einige Fehler, die man beim Räuchern vermeiden sollte. Zum Beispiel sollte man das Räucherwerk nicht auf die Räucherkohle legen, bevor sie ganz durchgeglüht ist, da sonst das Räucherwerk verbrennen kann. Auch sollte man die Räuchermischung nicht zu lange auf der Kohle lassen, da sie sonst zu Asche verbrennt.
Wie wirkt Weihrauch auf die Psyche?
Weihrauch stimuliert das Gehirn, entspannt und lindert Depressionen. Das haben israelische und amerikanische Wissenschaftler in einer aktuellen Studie bestätigt, die im Fachmagazin „FASEB Journal“ veröffentlicht wurde.